Unsere Sommertour 2019 bestand aus 3 Teilen.

1. Strände am Mittelmeer                      2. Bootstour auf dem Canal du Midi                               3. Provence

 

 

 

Am Donnerstag, dem 30. Mai konnten wir um 8.15 Uhr den Motor anwerfen.

 

Schnell waren wir in Frankreich und rollten Belfort entgegen.

 

 <-- Lion de Belfort

 

Den SP in Belfort erreichten wir gegen 15 Uhr.

Nach dem Einrichten besuchten wir die Stadt und  vor allem die Teile der Festung, die leicht zugänglich sind.

Die Zitadelle Belfort ist eine 1687 nach den Plänen von Vauban erbaute Festungsanlage. Eine wichtige Rolle spielte sie vor allem 1870/71 bei der Belagerung von Belfort, einem der letzten großen Gefechte des Deutsch-Französischen Krieges.

 

Gegen Abend erreichten wir wieder unsere rollende Hütte und machten uns einen gemütlichen Abend, der wegen großer Müdigkeit schon früh endete.

 

Am Freitag ging es recht früh los, da wir unsere Freunde in Salavre besuchen wollten und diese mittags weg mussten.

Kurz vor Mittag fuhren wir weiter  und rollten an Lyon verbei bis wir in Saint-Vallier auf dem CP vor Anker gingen.

 

 

Zuerst wollten wir hier zwei Tage bleiben, doch dann zog uns das Meer an und wir fuhren am nächsten Morgen weiter.

Gegen 14 Uhr erreichten wir Vias-Plage und nisteten uns auf dem CP Helios ein.

Die Zufahrt ist sehr eng, innerhalb gilt es verstärkt auf tiefhängende Äste zu achten = typisch für Südfrankreich!

 

Der Strand ist nur 150 m weg und recht breit und lang. Sonst alles wie üblich. Die Tourimeile ist auch nicht weit weg.

Hier werden wir einige Tage bleiben, bevor wir uns weiter bewegen.

 

Sonntag, 2. Juni unternahmen wir zwei kleine Radtouren.

Erstmal am Canal du Midi entlang bis nach Agde.

Später noch eine Runde zu vielen anderen CP hier in der Nähe.

 

 

 

Montag, 3. Juni 2019 verlegten wir unseren Standort nach Gruissan, Aire des 4 vents.

Als wir ankamen war Windstille – ein Novum.

 

 

Wir liefen eine Runde durch den Ort und sahen, was es Neues gab.

 

Dienstag, 4. Juni machten wir die Räder fit und fuhren nach Saint-Pierre-la-Mer.

Natürlich fanden wir auch einen Wochenmarkt und natürlich musste Sylvie da drüber laufen.

 

Der CP Muncipal in S. Pierre entpuppte sich als Reinfall, da dort nur Häuschen zum Vermieten standen. Auf dem daneben liegenden SP war es ordentlich voll.

 

 

Die Velos rollten wieder zurück (natürlich mit uns drauf!) und kurz hinter Narbonne-Plage fanden wir in der Nähe eines CP einen SP, der wohl recht neu ist.

 

 

 

In Gruissan musste dann ein Riesen-Hamburger her, da der Magen das so wollte.

Rainer und Marianne kamen erst nach 18 Uhr auf dem SP in Gruissan an.

 

Sie sind mit an Bord, wenn wir für 7 Tage den Canal du Midi befahren. Rainer hat Erfahrung mit Booten (was uns sehr nützlich war) und Marianne wird fotografieren, da ich und Sylvie beim Schleusen an den Tauen sein werden. 

 

Später klagte ein Schweizer sehr lange über die Erfahrung mit Carthago. Abends wurde für die bevorstehende Bootstour gepackt.

 

Relativ früh am Freitag, dem 7. Juni waren wir startklar und los ging es nach Homps, wo das Boot auf uns wartete.

 

 

Dort angekommen mussten noch viele Formularien erledigt werden, bevor uns das Boot erklärt und eine kleine Fahrprobe gemacht wurde. Danach räumten wir unsere Sachen ein und parkten die WoMos auf dem Hof der Basis (der Hof wird nicht abgeschlossen wie uns vorher versichert wurde!).

 

Dann hieß es: Leinen los und ab geht die Reise Richtung Beziers. Stopp: Irgend etwas stimmte mit der Toilette nicht. Da die Monteure gerade Mittag hatten, warteten wir und nutzten die Zeit, um unser Mittagessen zu kochen.

 

Dann ging es los und gleich warteten auf uns die ersen Schleusen. Dank unserer Vorarbeit (YouTube Videos) und des erfahrenen Kapitäns war das kein Problem.

 

Wir „schwammen“ wir bis Paraza. Dort machten wir fest und versuchten die erste Nacht zu genießen. Leider verhinderten das die scheußlich harten und durchgelegenen Matratzen.

 

Mit Kopfschmerzen ( s. Matratzen) begann für mich der neue Tag an Bord.

 

Von Paraza brachte uns das Boot am Samstag, 8. Juni 19 bis Capestang,.

 

 

<-- Bergung des baden gegangenen Sonnenschirmes

 

 

 

Den Mittag verbrachten wir in Le Somail, der Ort am Canal du Midi, der wohl sehr häufig besucht und fotografiert wird.

 

Wir besuchten ihn auch und speisten direkt am Hafen. Es war gut warm.

 

In Capestang legten wir zuerst im Hafen an und dann leicht außerhalb  (der Liegeplatz im Hafen kostet).

 

Wir verbrachen hier eine ruhige Nacht.

 

 

 

Dann ging es weiter am Sonntag, dem 9. Juni bis hinter die Schleusentreppe  von Fonserannes bei Beziers.

Zuvor passierten wir aber den Tunnel von Malpas, legten dahinter an und bergauf ging es zu Fuß, um den Étang de Montady (ausgetrockneter See) zu betrachten.  Den ganzen Tag war es sehr heiß - wir wurden gebraten!

 

Nach dem Tunnel von Malpas wartete als nächster Höhepunkt die Schleusentreppe von Fonserannes ( Ècluses de Fonsérannes) bei Beziers auf uns. 

Die Schleusentreppe  konnten wir nach kurzer Wartezeit als einziges Boot flott nach unten absolvieren. Dank unserer bisherigen Schleusenerfahrung  verlief die "Talfahrt" ohne Problems.

Reichlich Zuschauer waren an den Ècluses versammelt und schauten sich die Schleusenvorgänge an.

 

Nach Ècluses de Fonsérannes machten wir für die Nacht fest.

 

Der heiße Tag hatte uns zugesetzt und wir waren froh für den Schatten.

 

Vor dem Ausruhen wurden wir aber auch zu Zuschauern an der Schleusentreppe, denn die nun vertauschten Rollen gaben interessante Einblicke.

 

Am Montag 10. Juni 19 wurde beschlossen, bis Port Cassafieres zu fahren, dort Wasser aufzunehmen und einen Teil der Rückfahrt zu beginnen, damit wir nicht in Zeitverzug kämen.

 

Zuerst passierten wir eine Canalbrücke über den Orb und dann ging es in eine einfache danach in eine Doppelschleuse, beide mit hohen Scleusenkammern.

 

Nach der Doppelschleuse durchfuhren wir den Hafen von Villeneuve-les-Bèziers.

Danach erreichten wir bald die Basis unseres Vermieters in

Port Cassafieres.

Zuerst ließen wir die Taue austauschen, da diese teilweise mit Knoten versehen waren (das ist ganz schlecht beim Schleusen!)

 

Auch unseren Fäustel zum Einschlagen der Haltestangen tauschten wir gegen eine schwere Version aus.

Dann wurden die herrlich rießig großen  Duschen genutzt.

 

Danach begann der Rückweg und wir brachten noch zwei Schleusen hinter uns, bis wir in Port Beziers vor der Schleuse für die Nacht fest machten.

 

Mitten in der Nacht zum Dienstag – um 2.50 Uhr – wurden wir durch laute Rufe geweckt.

 

Rainer und ich gingen auf´s Oberdeck und sahen, dass unsere beiden Haltetaue im Wasser schwammen und unser Boot gut

500 Meter abgetrieben war.

Dabei waren wir sogar durch einen engen Brückenbogen getrieben ohne irgendwo hängen zu bleiben oder das einer von uns das bemerkt hatte.

 

Nun mussten wir im Dunkeln zurück unter der Brücke und dann an unseren Liegeplatz.

 

Nach einiger Zeit lagen wir wieder fest am alten Platz.

Zwei Jugendlichen trieben sich in der Nähe herum und wir hatten sie in Verdacht, diejenigen gewesen zu sein, die unsere Haltetaue gelöst hatten.

 

Es konnte nur so sein, dass fremde Hände unsere Haltetaue an den Posten an Land nach oben geschoben und dann ins Wasser geworfen hatten.

So viele Knoten spezieller Art konnten sich unmöglich von allein lösen.

 

Der Rest der Nacht verlief leicht unruhig, aber wir haben alle noch etwas geschlafen.

 

 

Am Dienstag 11. Juni 19 fuhr ich mit Sylvie per Velo in die Stadt und wir besorgten für uns Baquette.

Dann schleusten wir im Regen bergauf, da wir den Regentag nutzen wollten, um möglich weit zu kommen.

Zuerst folgten zwei recht hohe Schleusen.  Auch als wir zur Schleusentreppe kamen, konnten wir zügig einfahren und in einem Rutsch nach oben geschleust werden. Alles erfolgte in leichtem Regen.

Erst vor Capestang legten wir für die nächste Nacht an. Da der Regen Geschichte war, gingen wir einkaufen und Sylvie und ich drehten noch eine Sonderrunde durch den Ort.

 

[Der Plan war, noch einen Tag für die Fahrt Richtung Trebes zu haben, um so an die Schleuse zu gelangen, an der ein Künstler ausstellt.]

 

 

 

 

 

 

Natürlich konnten wir an Le Somail nicht vorbei fahren.

Wir legten an und genossen ein Mittagessen.

Dann setzten wir das Boot unter Dampf, da wir gegen Abend die Basis in Homps erreichen wollten.

 

Abends erreichten wir die Basis in Homps und legten für die Nacht an.

Natürlich schauten wir auch nach unseren Wohnmobilen. Dabei stellten wir fest, dass der Hof der Basis nicht abgeschlossen war (dies hatte man bei der Buchung der Parkplätze zugesichert).

 

Donnerstag den 13. Juni 2019 nahmen wir den Canal du Midi in Richtung Trebes in Angriff.

So gelangten wir nach einigen Schleusen auch die, wo ein Schleusenwärter sich als Künstler betätigt.

 

 

 

Da recht viel los war auf dem Canal du Midi, mussten wir vor jeder Schleuse zuerst anlegen und warten, bis wir an der Reihe waren.

 

 

                                                                               Stau vor der Schleuse -->

 

 

Die Arbeiten des Künstlers sind wirklich sehenswert!!

 

Danach drehten wir um und legten später wieder im Heimathafen in Homps an. Dann holten wir die Wohnmobile vom Hof und begannen mit dem Umladen. Der Hof von LeBoat war entgegen des Versprechens wider nicht abgeschlossen!!

 

 

Da die Betten im Boot so brutal waren, schliefen wir in unseren gewohnten Betten in den Wohnmobilen

 

Freitag, 14. Juni 2019 wurde recht früh unser Boot inspiziert und die Formalitäten abgewickelt.

 

 

Danach verließen wir Homps und fuhren hintereinander nach Minerve, einem der schönsten Dörfer Frankreichs.

 

 

Nach dem Rundgang durch Minerve trennten sich unsere Wege, da wir zurück wollten nach Homps und Marianne&Rainer den Weg nach Toulouse antraten.

 

Wir waren abends in Homps noch essen und verbrachten eine ruhige Nacht auf dem SP.

 

 

Samstag, 15. Juni 2019 besuchten wir auf dem Weg nach Gruissan zuerst noch die Abbaye Frontfroide in der Nähe von Narbonne.

 

Die ehemalige Zisterzienserabtei Fontefroide wurde im Jahre 1093  gegründet. Die Klosteranlage ist am Auslauf eines stillen Tals gelegen, nur etwa 15 Kilometer südwestlich von Narbonne entfernt,

 

Fontfroide gehört heute zweifellos zu den besterhaltenen Klosterensembles des Zisterzienserordens aus dem 12. und 13. Jahrhundert.

 

 

 

Sonntag starteten wir vom SP in Gruissan eine Radtour.

 

Nach fast 50 km unter heißer Sonne war ich froh, wieder am SP zu sein.

Nach der Dusche fühlte ich mich wohler und abends saßen wir noch Stunden mit unseren Nachbarn aus Norddeutschland zusammen – danke euch für den schönen Abend.

 

 

Am Montag 16. Juni 2019 starteten wir dann Richtung Provence.

 

Über Carpentras ging es Richtung Mont Ventoux, den wir nicht erreichten, denn wir blieben in Sault.

 

Der Ort hat was und wir haben dort einiges eingekauft.

 

 

Erhofft hatte sich speziell meine Frau solche Anblicke.

 

Doch aufgrund des kalten Frühjahres waren die Lavendelfelder hier in der Höhe noch grün.

 

Deshalb verließen wir Sault nach einer Nacht wieder und begannen mit der Heimfahrt.

Bergab wurde ich zum Verkehrshindernis, da unser Motor die steilen Abfahrten abbremsen musste.

 

 

Später sahen wir im Rhonetal mehrere solcher Lavendelfelder.

 

Unterwegs erreichten wir nach Rast, tanken und Einkauf zur Übernachtung die kleine Stadt Givry.

 

 

Auf der weiteren Rückfahrt beschlossen wir, noch Saarburg anzufahren.

Doch zuerst wurde in Schengen noch aufgetankt und eingekauft.

 

Dann ging es mit Umwegen - Baustellen sei dank - nach Saarburg.

Der SP war rappelvoll!!

 

Wir konnten aber nicht nach Hause fahren ohne der Mosel noch einen Besuch abzustatten!

Deshalb rollten wir noch nach Minheim und besuchten dort unsere Lieglingsstraußwirtschaft.

Von dort besuchten wir per Velo auch Neumagen-Dhron.

 

Fazit: Wir erlebten drei erholsame Wochen. Auch wenn die Betten im Boot eine Katastrophe waren. Mit der Fahrt auf dem Canal du Midi haben wir uns einen Traum erfüllt!

Das die Provence nicht die ersehnten Blüten bereit hielt, konnte unsere Urlaubsstimmung nicht trüben.

Nach 2540 km mit dem Wohnmobil und 242 Kreisverkehren landeten wir wieder auf dem heimischen Hof.