An der Müritz & auf Rügen im Juli 2018

 

 

Freitag, den 29. Juni 2018 starteten wir um 9 Uhr.

 

An Frankfurt ging es gut vorbei und auch die Taunushöhen waren ohne Probleme.

Allerdings fiel uns auf, dass halb Deutschland mit Baustellen zugepflastert ist.

 

Die Gedenkstätte Buchenwald war unser erster Halt. Sie erreichten wir gegen 14 Uhr und sahen uns dort um. Das Gelände sollte Pflicht sein für alle, die auf dumme Gedanken kommen.

 

Um 16 Uhr ging es weiter und da ich müde war und auf der Autobahn Stau gemeldet wurde, fuhren wir über Land quer nach Naumburg an der Saale.

 

 

 

In Naumburg auf dem SP war reichlich Platz und nach einer Pause suchten wir das griechische Restaurant auf, das wir aus 2009 kannten. Dort trafen wir später auf Einheimische, die uns einiges erzählen konnten über die Region Müritz.

 


Am Samstag bereits um 6 Uhr rollten wir weiter.

Um Berlin war viel Verkehr und jede Menge Baustellen und jedes Mal Stau. Einen versuchten wir zu umgehen auf grottenschlechten Straßen. Gegen 12.30 Uhr erreichten wir den SP in Waren, der zentral liegt.

Erstaunlich viele Plätze waren noch frei. Anmelden, ausruhen und dann ab in die Stadt.

 

Waren konnte uns nicht richtig überzeugen.  Uns war klar, dass es am Montag weiter geht – nach Rügen???

Diese Insel wollen wir schon Jahre besuchen und bisher hat es nie geklappt - nun war DIE Gelegenheit!

 

 

Sonntag, 1. Juli 2018 wurden nach dem Frühstück die Räder zusammengebaut. Dann rollten wir zuerst nach Alt Schwerin (sollte sehenswert sein, war´s aber nicht). Dann nach Malchow (war sehenswert) und dann zurück nach Waren. So kamen fast 71 km zusammen.

 

Die Radwege haben ganz unterschiedlichen Untergrund: Pflaster grob und fein, Split, Sand, feste Erde und Asphalt. Dann mal schön breit, dann ganz schmal. Das Schlimmste ist die fehlende/schlechte Beschilderung. So ist es uns mehrfach gelungen, den Radweg nicht zu finden.

 

 

Montag, 2. Juli 2018 verlegten wir unser Lager nach Sellin auf Rügen. Über Land ging es zur neuen Brücke, die uns auf die Insel brachte. Dann quer über Rügen bis nach Bergen und von dort nach Sellin und hier auf den SP am Kiefernweg. Dieser SP ist terrassiert und liegt östlich am Ortsrand. Gleich unternahmen wir eine Strandwanderung bis zur Seebrücke (ca. 2 km) und liefen dann durch die Prachtstraße Sellins.  In dieser Prachtstraße gibt es nur Villen. Alle mehr oder weniger gut renoviert.

 

 

 

Nach sehr ruhiger Nacht kamen die Räder wieder zum Einsatz.

Vom SP Richtung Binz zunächst zum Jagdschloss Granitz.

Dann nach Binz selbst, dort kreuz/ quer und wieder zurück zum SP.

 

Dieses Wanderwege sind nicht geeignet als Radwege, obwohl als solche auch gekennzeichnet. Man kommt nur langsam voran und wird gehörig durchgeschüttelt. Einfach nur schrottige Radwege.

An der Straße entlang ist es viel besser.

 

 

Nach der Mittagsruhe fuhren wir dann noch nach Baabe, herrliche Radwege und dann weiter bis Göhren – immer durch den Wald auf Extraradwegen = so sollte es sein. Baabe und Göhren haben was, dagegen fehlt Sellin wirklich viel!

 

 

 

Mittwoch, 4. Juli 2018 war nach dem Frühstück noch eine Runde Fahrrad fahren dran. Ob der schönen Radwege ging es vom SP Sellin nach Baabe und von da weiter nach Alt Reddevitz.

Den Rückweg wählten wir über Göhren. Einfach schön und angenehm.

 

 

Nach einer kurzen Mittagsrast mussten wir zur Seebrücke von Sellin, da dort um 14.30 Uhr unser Ausflugsschiff uns aufnehmen sollte. Natürlich waren wir nicht die einzigen, die auf das Schiff gingen.

Das Schiff war pünktlich und ab ging es zunächst nach Binz, wo weitere Passagiere aufgenommen wurden. Das Schiff „Binz“ blieb relativ dicht am Land, sodass wir den Koloss von Prora unter den Bäumen erkennen konnten. Nächste Aufnahme von Leuten war dann der Stadthafen von Sassnitz. Dann ging es immer der Küste entlang, um die Kreide am Ufer zu sehen. Höhepunkt war dann der sogenannte Kaiserstuhl, eine hohe Erhebung mit viel Besucherandrang.

 

 

Danach drehte das Schiff und machte sich auf den Rückweg. In Binz verließen wir das Schiff und gingen die 2 km bis zum Bahnhof des Rasenden Roland.

Dieser wartete unter Dampf auf uns, da die Abfahrt nicht mehr lange dauerte. Bei der Abfahrt dann entließ die Lok furchtbar dunkle Rußwolken aus dem Schornstein.

Da kann man sehen, was wirkliche Umweltverschmutzung ist. Die Rußpartikel konnte man nicht nur riechen, sondern auch auf der Haut spüren!

Trotzdem hat es seinen Reiz mit einer alten Schmalspurbahn zu fahren. Über den Bahnhof Jagdschloß Granitz und andere erreichten wir unter vielen dunklen Rußwolken unseren Ausstieg Sellin Ost.

 

 

 

Donnerstag, dem 5. Juli 2018 war bewölkt und so hervorragend geeignet, um mit dem Rad zu fahren.

Wir wollten das Mönchsgut erkunden, was sich als Halbinsel bis nach Thiessow erstreckt. Auf guten Radwegen ging es nach Alt Reddevitz, von dort nach Lobbe und dann weiter nach Thiessow. Dort war Markt und damit ein MUSS für meine Frau. Sie konnte Beute machen und dann fuhren wir weiter zur Spitze der Halbinsel nach Klein Zicker. Dort drehten wir um (geht eh nicht weiter !!) und fuhren ab Thiessow nach Göhren, Baabe zurück zum SP.

 

Freitag, 6. Juli 18  rollten wir über die Insel, um nach Lohme zu kommen. Zuerst befuhren wir ganz normale Straßen – auch an Prora vorbei, wo wir keine Parkmöglichkeit finden konnten.

Dann – in der Nähe von Lohme – gab es reichlich grobe Pflasterstraßen, gewölbt, die bestimmt noch aus DDR Tagen stammen. Dazu noch schmal und rechts und links mit Bäumen gesäumt. Wenn da ein Pkw oder gar Bus entgegenkam, musste gaanz langsam gefahren werden.

 

Der SP hinter dem Dorfladen in Lohme war nur ein Acker mit Stromsäulen. Nach kurzer Beratung holperten wir wieder weg und fuhren nach Glowe.

Der Ort empfing uns mit einem Stau, da zwei große LKW am Straßenrand den Verkehrsfluss nachhaltig aufhielten. Nach einem falsch angefahrenen Parkplatz, fanden wir dann den richtigen. Dort ist auf den meisten Stellplätzen wegen hoher Bäume kein SAT-Empfang möglich, deshalb blieben wir dann auf dem gepflasterten Teil stehen. Der Rest des Parkplatzes ist nur grob geschottert und damit entsprechend staubig!

 

Wir liefen an der schönen Strandpromenade entlang und ließen den Ort auf uns einwirken. Glowe ist gar nicht so klein, hat genug Geschäfte und Restaurants und wir empfanden es als angenehm. Da meine Frau unbedingt kochen wollte, gingen wir zurück zum WoMo, damit sie ihrer Lust nachgehen konnte.

 

Später packten wir alles für den Strand zusammen und lagen ca. 1 Stunde am Ostseestrand. Nachdem wir genug Sand geschluckt hatten, brachen wir ab und gingen lieber ein Stück Kuchen essen. Die Blicke der beiden Verkäuferinnen sorgten um ein Haar dafür, dass wir wieder rückwärts die Flucht ergriffen! Soviel Freundlichkeit kenne ich nur aus der DDR!

 

 

Die Anfahrt an diesem Samstag war ein eigenes Abenteuer. Schmale Straßen, bei denen die Baumstämme teilweise in die Fahrbahn ragten. Immer, wenn etwas entgegen kam, hieß es abschätzen, wo die beste Stelle war, damit man sich passieren konnte. Es wurden aufreibende Kilometer, bis wir den Park- /Stellplatz am Rande von Putgarten erreicht hatten. Für 5 € durften wir unser Auto allein lassen und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Kap Arkona.

Unterwegs kamen wir an allerhand Häusern vorbei, die wild geschmückt waren. Spitzenreiter ist sicherlich das englisch angehauchte Haus mitten im Ort. Der Fußmarsch tat uns gut und die Steilküste war – oh Wunder – wie erwartet steil!

Meine Frau musste auch noch eine Treppe hinab und später wieder hoch steigen. Für solche Torheiten bin ich einfach zu alt! Nachdem alles ausgiebig fotografiert war, konnten wir den Rückweg antreten.

 

 

Anschließend machten wir uns auf die spannende Rückfahrt, da ja jetzt der Tag fortgeschritten war und gaaanz viele Autos zum Kap Arkona wollten.

Ständig stellte ich mir die Frage: Passt der Abstand noch oder knirscht es schon???

Mit der Wittower Fähre setzten wir über und waren bald in Schaprode auf dem CP, wo wir wegen dem Besuch von Hiddensee unser Lager nehmen wollten.

 

 

 

Die Zufahrt zum SP war ein Hammer. Gerade so breit, dass unser Autochen ohne Grünberührung durch kam – allerdings gab und gibt es hier auch Gegenverkehr!!!

Der zugewiesene SP war großzügig und grün und sagte uns zu! Allerdings haben die Betreiber wunderliche Bestimmungen, was die Entsorgung angeht. Nur zu bestimmten Uhrzeiten und dann muss man sich vor der Cassettenentleerung einen Schlüssel holen. Ich bin dann mit noch tropfender leerer Cassette in die Rezeption und habe den Schlüssel wieder abgegeben!

 

Sonntag, der 8. Juli 2018 war unser Tag, um die Insel Hiddensee zu erkunden.

 

Nach dem Frühstück liefen wir zur Anlegestelle im Hafen. Auf dem Oberdeck außen saßen wir während der ganzen Hinfahrt von ca. 50 Min. Die Fahrzeit war deshalb so lange, da das Schiff gemütlich vor sich hin tuckerte. Wir gingen in Vitte von Bord, schauten uns den Ort an und waren auch kurz am Strand. Dann wanderten wir nach Kloster. Auch hier schauten wir uns im Ort um und gingen dann die 2,5 km zum Leuchtturm. Die „Straße“ zum Leuchtturm besteht als alten Betonplatten aus DDR-Zeiten. Sch… zu laufen!

 

 

 

Am Montag, 9. Juli 2018 verließen wir Schaprode und die Insel Rügen, um wieder über die Rügenbrücke zu fahren und auf dem SP in Stralsund vor Anker zu gehen.

Unsere neuen Nachbarn auf dem SP versorgten uns mit wichtigen Infos und wir tigerten auch gleich los.

 

 

 

 

 

Die Innenstadt war locker nach 20 Min. zu Fuß erreicht und das Geschäfte aufsuchen - schauen und fotografieren und Kirche besuchen begann. Nach einem leichten Mittagsmahl sahen wir uns noch die alte Gorch Fock an und die nächsten Stunden gehörten dem Besuch des Ozeaneum.

 

Dienstag, 10. Juli 2018 brachen wir auf, um nach Wittenbeck zu fahren. Da das Wetter zu halten versprach, baute ich die Velos zusammen und auf ging´s.

Zuerst nach Kühlungsborn, da wir sehen wollten, was sich in den 20 Jahren getan hatte. Wir erkannten den Ort nicht wieder!!!

4-5 mal so groß wie damals, herausgeputzt und bis obenhin voll mit Touris. Alles schön gemacht, aber proppenvoll = nix für uns.

 

Nach einem Mittagsessen bei einem Griechen sollte unser Ziel Rerik sein. Die 15 km legten wir recht flott zurück, wenn auch nicht immer klar war, ob wir den rechten Weg benutzten.

Rerik gefiel uns gleich sehr gut. Kleiner, fein und nicht so viele Ameisen(Menschen). So soll unser Urlaubsort sein!!! Den Rückweg mussten wir gegen einen frischen Wind anfahren, was aber durch die Motorunterstützung nicht so schlimm war.

 

Am Mittwoch, 11. Juli 2018 verließen wir Wittenbeck und rollten nach Ratzeburg.

Natürlich musste auch ein Besuch von Geschäften sein. Offensichtlich können Frauen Geschäften nicht widerstehen, egal was sie an Bekleidung besitzen. Ob das allen so geht???

 

Nach ruhiger Nacht, brachen wir am Donnerstag, dem

12. Juli 2018 gegen 9 Uhr auf. Kaufungen sollte unser Ziel sein, da dort Freunde wohnen, die wir heimsuchen wollten.

 

Leider hat der Gott der Straßen zur Zeit viel zu tun, so irrten wir von einer Sperrung zur nächsten Umleitung usw. Für die ersten 100 km der Strecke brauchten wir gut zwei Stunden = nervig! Bei Hannover waren auch noch Staus auf der Autobahn; unser Navi erfreute uns mit der Meldung: Glatteis auf der Autobahn!!! und dann mussten wir auch noch eine Baustelle von 29,4 km Länge passieren.

 

 

Am Freitag, dem 13. Juli 2018 setzten wir unsere Reise fort, da wir auf der Saalburg zur Hochzeit eingeladen waren.

 

 

 

Die Saalburg erreichten wir um ca. 12.30 Uhr. Der Busparkplatz war sehr schief und ein Bleiben hier nicht denkbar. Sylvie fand eine weitaus bessere Möglichkeit am Ende des Pkw-Parkplatzen. Also um parken.

 

Später bemerkten wir immer mehr Menschen in festlicher Kleidung, die wohl zur Hochzeit im Wald wollten und etwas verwirrt durch die Gegend gingen. Gegen 16 Uhr zogen wir uns um und gingen in einen Waldweg. Dort fand sich eine Frau, die uns den Weg zeigte.

 

Bald hatten wir die Stätte der Zeremonie erreicht. Mit Verspätung begann die sehr schön gestaltete Festlichkeit. Es war eine freie Trauung im Wald bei bestem Wetter. Kleine Mücken plagten nur die Gäste.

 

 

Später ging der ganze Hochzeitszug in die Taberna in der Saalburg, wo die Festlichkeit ihre Fortsetzung fand.

 

Nach Mitternacht zogen wir uns ins WoMo zurück und verbrachten eine mittelruhige Nacht dort, da die Bundesstraße doch sehr dicht am Parkplatz vorbei führt, wenn dieser auch erhöht liegt.

 

Nach dem Frühstück nahmen wir die letzten Kilometer in die Heimat unter die Räder. Auch an diesem Samstag, dem 14. Juli 2018 gab es genug Baustellen und Umleitungen zu fahren!

 

Nach 2064 km mit 40 Kreiseln erreichten wir den heimatlichen Hof wohlbehalten wieder.