Herbstfahrt in die Sonne

Die Herbstferien wollten wir nutzen, um noch einmal Sonne zu tanken.

Am 18. Oktober 2014 war das Wohnmobil startklar und unser Ziel das Mittelmeer in Südfrankreich.

Morgens ging es los und über Saarbrücken, Nancy erreichten wir am Nachmittag den Ort Premeaux (516 km).

Dort fanden wir an einem Weingut unseren Platz für die Nacht. Im Rahmen von France Passion konnten wir hier nicht nur schön und ruhig, sondern auch gratis stehen.

 

Ausgeruht nahmen wir am Morgen dann die nächste Etappe in Angriff. Über Moulins und ein Stück quer über Nationalstraßen bis Riom (zum Tanken), dann nach Millau (529 km).

Die Stadt Millau wollte ich mir immer schon mal anschauen. Die Anfahrt von der Autobahn oben bis hinunter in die Stadt ist schon interessant. Es geht lange Strecken steil den Berg runter. Da muss der dritte Gang helfen, das WoMo zu bremsen!!!!

 

Der Stellplatz war gar nicht einfach zu finden. Da der Platz nun von einer neuen Gesellschaft verwaltet wird und nicht jeder mit dem automatischen Schrankensystem klar kommt, war noch reichlich Platz vorhanden. Die Stadt selbst hat uns enttäuscht.

 

Nach einer ruhigen Nacht kletterten wir von Millau (ca. 350 m hoch) auf den nächsten Berg, um wieder auf die Autobahn zu kommen. Auf landschaftlich reizvoller Gegend ging es bis 1100 m hoch.

 

Garabit-Viadukt bei Saint Flour im französischen Zentralmassiv (gesehen vom Autobahnrastplatz). 

Diese reizvolle Brücke wurde von Gustav Eiffel erbaut.

 

Die Autobahn (A 75) führt dann in steilen Stücken bergab bis in die Gegend von Beziers.

Da es auch viele Kurven gibt, darf man nur mit 50 km/h fahren, was mit dem Gewicht des WoMo nur mit Motorbremse ( =kleiner Gang) geht.

 

Nach 128 km (von Millau) erreichten wir unser Tagesziel Marseillan-Plage am 20.10.2014.

 

Der Stellplatz dort ist noch relativ neu. Das Prozedere der Schrankenanlage bei der Einfahrt ist technisch so anspruchsvoll, dass nicht wenige entnervt aufgaben und wieder weg fuhren!

Uns ist es nicht gelungen, den Wassertank zu füllen, da wir mit dem System nicht klar kamen.

Zwei Tage verbrachten wir hier. Mit langen Strandspaziergängen und dem Erkunden des Ortes verging die Zeit recht schnell.

 

Da die Saison vorbei ist, war überall Ruhe. Nur wenige Restaurants waren noch auf. Im Sommer würden wir nie einen solchen Ort aufsuchen. Gegen Abend mussten wir früh ins Wohnmobil, da es reichlich Stechmücken gab.

 

21.10. – 23.10.2014

Dann verlegten wir unseren Standort nach Le-Cap-d'Agde. Auch hier war fast alles hochgeklappt, was aber unserer Suche nach Ruhe entgegen kam! In der Sonne war es richtig heiß. Der höchste Wert waren 27 Grad im Schatten.

Mit dem Bus besuchten wir auch Agde und schauten uns dort um.

 

Nach zwei Tagen fuhren wir auf den SP in Gruissan-Plage, den wir schon häufiger aufgesucht haben.

 

Auch hier war wegen der Nachsaison reichlich Platz. Da ich immer noch kein Fahrrad fahren durfte, liefen wir zu Fuß nach Gruissan und endlich auch auf das Château de Gruissan, wo Sylvie schon lange mal hin wollte.

An diesem Tag wurden wir von einem sehr starken Wind durchgeblasen. Oben auf der Burg konnte man sich kaum auf den Beinen halten!

Das Wohnmobil hatte ich hinten mit den Heckstützen und vorn mit zwei Scherenwagenhebern stabilisiert.

Danach waren die Böen kaum noch zu spüren.

 

Von Gruissan-Plage nutzten wir den Bus, um Narbonne zu besuchen (Hin- und Rückfahrt 4 €).

Nur im alten Stadtkern sahen wir uns um. Die Stadt hat was und dazu noch viel viel alte Geschichte! Um das Flair einzuziehen musste auch ein Café au lait genoßen werden!

 

Nach Gruissan suchten wir den Stellplatz von Saint-Pierre-la-Mer auf (25.+ 26.10.2014).

Ein naturbelassener Acker, auf dem sich jeder stellen kann, wie er will.

Da der SP weit weg vom Zentrum liegt, beschloss ich, doch mit dem Rad die Umgebung zu erkunden! An der Promenade entlang fuhren wir in den Ort.

Es gibt viele gute Radwege! Natürlich bemerkte man überall, dass die Saison längst vorbei ist! Dafür sind die wirklich langen Strände fast leer und auch in den Cafés gibt es keine Platzprobleme.

 

Der nächste Morgen sah uns auf der Auffahrt zur Autobahn. Als ich dort das Schild mit: „Barcelone“ las, sagte ich: Jetzt geht es mir richtig gut!!!!!!
Es fiel mir richtig schwer, nicht nach Spanien zu fahren!!

 

 

Unser Ziel war aber Saint-Cyprien-Plage und dort der SP.

Einige Zeit dachten wir schon, hier gibt es keinen Stellplatz, denn der Weg führt eine ganze Zeit durch den Hafen.

Bei der späteren Weiterfahrt sahen wir dann, es gibt eine bessere Zufahrt!

Hier blieben wir zwei Tage (26. – 28.10.2014) und fuhren mit den Rädern in alle möglichen Richtungen umher (z.B. nach Carnet-Plage). Überall schöne Radwege, oft am Meer oder einem Étang entlang. Die Temperaturen waren mehr als angenehm -so macht Fahrrad fahren Spaß, zumal man vieles sehen kann!

 

 

So langsam wurde es Zeit die Etappen für die Heimreise zu überdenken.

 

Zuerst blieben wir noch an der Küste und steuerten Palavas-le-Flots an. Auch hier fanden wir unseren Platz und gleich ging es mit den Fahrrädern ins Umland.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich nach Tournon-sur-Rhone, doch die Sonne lachte uns so an, das wir noch einen Tag länger in Palavas-les-Flots blieben, zumal Markt war (da MUSS  Sylvie hin!) und auch die Räder noch eine Tour vertragen konnten. Mit einigen der Winterreisenden kamen wir ins Gespräch.

Wir radelten bis La Grande-Motte und retour. Damit legten wir eine Strecke von 33 km zurück. Nicht so viel, aber für einen Nachmittag reicht das.

 

 

Schweren Herzens nahmen wir am nächsten Tag (30.10.2014) Abschied vom Mittelmeer!!!!

 

Durch das Rhônetal ging es Richtung Lyon. Dort dann weiter nach Bourg-en-Bresse. In Coligny fanden wir unser Tagesziel bei Freunden, die wir schon lange kennen. Beim Essen und Gesprächen ging die Zeit schnell rum und müde suchten wir unser Bett auf.

Nach dem Frühstück rollten wir gemütlich weiter Richtung Basel. Dort wollten wir in Huespach-le-Haut auch Freunde besuchen.

 

Wenn es Richtung Heimat geht, will mein Wohnmobil nie so richtig fahren. Immer langsamer geht es, je näher wir der Heimat kommen. Ein Phänomen, das ich schon häufig bemerkt habe.

 

Am Nachmittag (31.10.2014) erreichten wir unsere Freunde. Die Frau des Hauses war uns noch unbekannt. Aber das war ganz schnell Vergangenheit, denn obwohl wir uns fast nur auf deutsch unterhielten (André spricht es bestens), kam sie gut mit und brachte sich auch toll ein. Auch die beiden Frauen hatten gleich einen Draht zueinander gefunden.

André (und noch ein Ehepaar) hatten wir im Jahr zuvor bei der Fa. Carthago kennen gelernt. Das war das einzig Positive von diesem Aufenthalt dort!!!

Es gab ein herrliches Essen (ich bedauerte nur die Ehefrau wegen ihrer Arbeit!), aber durch das Essen zu Hause konnten wir ungestört unsere Gespräche führen. Wir unterhielten uns prächtig und hatten unseren Spaß. Die Nacht wurde kurz und nach dem langen Frühstück hieß es Abschied nehmen.

 

Der Rest der Heimfahrt verließ ohne Störung. Der Tipp von André mal in Roppenheim im Outlet vorbei zu schauen, haben wir umgesetzt. Gott sei Dank war aber geschlossen, doch hierher werde ich wohl noch mal fahren müssen.

 

Die Heimat empfing uns mit dickem Nebel. Nach zwei Wochen Sonnenschein ein starker Gegensatz. Die Entscheidung noch einmal Wärme zu tanken war richtig. Wir waren tief entspannt und gut erholt. Durch die Jahreszeit war es am Mittelmeer angenehm ruhig, was uns entgegen kommt. Der runde Abschluss war dann der Besuch von Menschen, die wir mögen und die man nicht so häufig sieht.

Was bleibt ist nur die nächste Tour zu planen und eine Randbemerkung: In diesem Urlaub durfte ich 282 Kreisverkehre durchfahren!!

 

 

 

Eines ist klar:

  Wir

        kommen

                       wieder!!!