A t l a n t i k k ü s t e

 

Im Sommer von Soulac-sur-Mer bis Saint-Jean-de-Luz

 

Dieses Jahr wollten wir die Atlantikküste von der Girondemündung bis zur spanischen Grenze kennen lernen.

 

Am 11. Juli 2009 konnte es los gehen und erwartungsvoll starten wir unser bepacktes Wohmmobil.

Wenn ich den Zündschlüssel umdrehe und starte, beginnt der Urlaub!

 

Die erste Etappe brachte uns bis Baume-les-Dames, auf den bekannten SP am Canal du Rhône au Rhin.

 

Da uns der Atlantik lockte und wir dort möglichst viel Zeit verbringen wollten, war die nächste Tagesetappe etwas größer - wir landeten in Périgueux.

Der SP lag direkt am Ufer der Isle. Der Untergrund bestand aus sehr grobem Pflaster mit großen Zwischenräumen = es rappelte alles fürchterlich.

Natürlich musste die Stadt besichtigt werden, zumal sie ja auch eine Station auf dem Jacobsweg ist.

 

 

 

Von Périgueux rollten wir nach Soulac-sur-Mer, da wir unsere Tour gegenüber von Royan fortsetzen wollten, da wir im Sommer 2008 dort unseren Wendepunkt hatten.

In Soulac-sur-Mer hielten wir die Füße ins warme Wasser der Gironde, aßen was am Strand und weiter rollten wir bis

Le Huga, das einen großen schönen SP hat.

Von dort erreichten wir auf prima Fahrradwegen Lacanau Océan.

Dies ist ein Touriort an der Küste, der uns gut gefiel. Meine Frau entdeckte mit dem Maison bleue einen Laden, der sie mit den Dekosachen mehr als fesselte.

Eine Besonderheit gab es auch auf der Radstrecke: Wir erlebten zum ersten Mal einen Kreisel extra für den Fahrradweg!

 


Von Le Huga nutzten wir auch die Fahrradwege, um an den Étang de Lacanau zu fahren. Mutter und Sohn mieteten sich ein Tretboot und schipperten auf dem See.

 

Weiter zog es uns Richtung Andernos-les-Bains. Da wir dort keinen Platz mehr fanden, zogen wir weiter nach Lanton auf einen CP.

 

Da wir von der Dune du Pilat gelesen hatten, ging es da hin auf den SP. Wobei schnell klar war, dass wir die Nacht hier nicht bleiben wollten.

La dune, wie man hier in der Region um Bordeaux einfach sagt, liegt genau dort, wo der Atlantik, ein riesiger Kiefernwald, eine Bucht, eine Sandbank und eine Halbinsel aufeinandertreffen! Eine einzigartige Landschaft - nicht nur in Europa, sondern wahrscheinlich auch weltweit.

Die Düne ist bis zu 110 Meter hoch, 500 Meter breit, etwa 2,7 Kilometer lang und liegt an der Meeresöffnung des Bassin d`Arcachon, südlich des Städtchens Arcachon und des Vorortes Pyla sur Mer, gegenüber von Cap Ferret.

 

Für die Nacht fanden wir einen Platz auf einem CP in in Biscarrosse. Es war sehr heiß - aber so wollten wir den Sommer ja.

 

Dann zogen wir um auf den SP in Mimizan-Plage. Bei der Hitze auf Asphalt zu stehen und dann noch so eng, ist nicht wirklich das, was uns gefällt. Aber wir wollten uns den Ort ansehen und blieben über Nacht.

 

Es zog uns weiter Richtung Süden. Auch der SP konnte uns nicht halten!

Deshalb rollten wir weiter - um häufig festzustellen, wie voll es überall war und damit schwierig, einen Platz zu finden.

 

Nach ca. 60 km und vielem Suchen, fanden wir in Vieux-Boucau-les-Bains einen Platz auf dem SP unter Bäumen ( Aire du Village de Vieux-Boucau).

Der Lac Marin ist ein Meerwassersee und hat einen langen Strand. Der Ort selbst ist stark touristisch geprägt - was uns aber nicht unangenehm war!

 

Der Süden rief - weiter ! Auf der Suche nach dem nächsten SP kamen wir - eher zufällig - nach Bayonne.

 

Wir landeten mitten in der Fêtes de Bayonne und waren sofort von diesem Fest höchst angetan!

Die Menschen laufen rot/weiß gekleidet durch die Stadt. Überall wird gefeiert. Die Übernachtungen finden überall - teils mitten auf den Kreiseln (Jugendliche) - statt. Leben prall überall!

Das fünftägige Fest beginnt traditionell an dem Mittwoch, der dem ersten Sonntag im August vorangeht. Mit über 1 Million Besuchern zählt es zu den größten Volksfesten in Frankreich und ist das zweitgrößte baskische Fest.

 

Diese Fêtes de Bayonne müssen wir auf jeden Fall noch einmal mit erleben.

 

Einen SP fanden wir - eher durch Zufall - in Anglet, am Ufer des Adour kurz bevor dieser ins Meer fließt. Dieser Platz hat nur in den Sommermonaten geöffnet - der junge Kassierer sprach überraschend (die Franzosen sprechen eher ungern eine Fremdsprache) ein gutes Deutsch!

Hier blieben wir zwei Tage und nutzten auch den Bus, um Biarritz zu besuchen.

Biarritz fuhren wir mit dem Bus an, da uns der SP dort zu laut und eng war und in der Stadt für unser Autochen kein Parkplatz zu finden war.

Wir bummelten durch die Stadt, sahen uns einiges an und aßen eine prima Paella!

 

Biarritz hat viele schöne alte Prachtbauten, die von einer mondänen Epoche künden! Heute ist es eine Touristadt, die auch viele Surfer anzieht, da die Welle teils recht heftig sind.

Der Rocher de la Vierge (Jungfrauenfelsen) ist ein von einer weißen Madonna mit Kind gekröntes, von Wasser umschlossenes Felsenriff an der französischen Atlantikküste und gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen des Seebades.

 

Da meine Frau immer gern die Touristeninformation vor Ort besucht, hatte sie im Biarritz auch einen Prospekt über Le Train de La Rhune bei Sare gefunden - da wollte sie hin.

Aber zuerst hieß es mal einen SP zu finden. Nach einigem Suchen in den entsprechenden Büchern fanden wir den SP in Saint-Pée-sur-Nivelle am Lac du Saint-Pée.

Da oben ist bestimmt alles leer - so dachten wir. Es war rappelvoll!

 

Mit Mühe konnten wir noch einen Platz auf dem SP ergattern. Auch die Einfahrt durch die Schrankenanlage gestaltete sich schwierig - die Anlage wollte u.a. das Nummernschild wissen = viele Franzosen hatten damit große Probleme. Auch wie man später wieder runterfahren (bezahlen) konnte blieb ein Rätsel.

 

Hier blieben wir zwei Tage, genoßen die Sonne und sahen zu, wie Leute vom gegenüberliegenden Berg an einem Stahlseil hängend über den See geschwebt kamen und dann am SP aufgefangen wurden.

 

Dann rief Le Train de La Rhune !

Also los nach Sare, wo ich so parkte, dass ich später gut weg fahren könnte - dachte ich!

Ein Spanier stellte sich so blöd vor mich, dass ich später gezwungen war, den halben Parkplatz rückwärts zu fahren, damit wir weg kamen. So lernt man das Rückwärtsfahren!

 

Wir setzten uns in die Zahnradbahn und ließen uns nach oben an die franz./spanische Grenze tragen. Überall auf dem Weg nach oben sahen wir Pferde, die hier teils wild leben.

Der Ausblick ist natürlich herrlich und überall überquert man unbemerkt ständig die Grenze zwischen beiden Ländern. Viele Besucher haben Steinpyramiden als Erinnerung aufgestellt.

Die Bahn führt vom Pass Col de Saint Ignace (169 m) auf den Berg La Rhune (910 m). Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 8 km/h, und sie legt die 4,2 Kilometer lange Strecke in rund 35 Minuten zurück.

Le Train de La Rhune ist ausschließlich im Sommer in Betrieb und fährt bei Bedarf halbstündlich. Im Winter werden lediglich Versorgungsfahrten für die Fernsehstation auf dem Gipfel durchgeführt.

 

Nach dem Gipfelaufenthalt wollten wir

 

 

Rad- und Wanderwege durchziehen die meist flache Umgebung - also kamen die Räder fleißig zum Einsatz! Damit wurde der Abschied vom Atlantik eingeläutet!

 

Auf der Heimfahrt legten wir hier eine Zwischenübernachtung ein.

 

Leider ist mir der Name der kleinen Ortschaft entfallen, die oben auf einem Berg liegt und neben einem Footballfeld! einen kleinen kostenlosen SP bereit stellt.

Da die Zufahrtsstraße den Berg hoch recht eng ist, wurde die beste Beifahrerin von allem wieder gehörig gestresst!

 

Die nächste Übernachtung legten wir in Digoin ein.

 

Eigentlich wollten wir auf dem SP   

stehen, doch der war uns an der Straße zu laut.

 

Deshalb wurde ein Platz auf dem Camping muncipale bezogen.

Abends gab es dann noch nach langem Suchen eine Riesenpizza für jeden.

 

Den kommenden Tag rollten wir durch bis nach Hause, womit diese schöne Tour mit ihren vielen Erlebnissen zu Ende war.